Ja, die aktuelle Lage ist schlimm. Auch ich habe viele Kollegen um mich herum, die nun um ihre Existenz fürchten (in meiner Branche ist die Auftragslage von heute auf morgen auf 0 gesunken) und auch ich habe ältere Familienmitglieder mit teils schweren Krankheiten um die ich mich sorge #flattenthecurve
Aber mich bestärkt diese Krise auch in vielem; wie ich mein Unternehmen gestalte; wie wichtig eine Werte- & Prinzipien-ausgerichtete Lebensweise ist und in meiner Entschleunigung. Mein Freund predigt schon seit langem, dass dieses „immer schneller, immer mehr“, dieses rasante Wachstum, nicht endlos sein kann und vor allem nicht gesund ist. Ich wurde vor allem durch meine Gesundheit in den letzten Jahren immer wieder dazu gezwungen langsamer zu machen, mich neu zu sortieren und habe mir dadurch langsam ein Leben und einen Job gestaltet, der meinem Wesen und meinen Werten entspricht.
Jetzt zwingt uns ein Virus, langsamer zu werden, neue Wege zu finden, uns auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben. Und siehe da – es geht! Ich kenne Gemeinschaft & Zusammenhalt schon seit Beginn meiner Selbstständigkeit aus der Fotografen-Szene, und auch jetzt wieder häufen sich die Beiträge, wer was beisteuern kann in der nächsten Zeit, die viele von uns für Weiterbildung nutzen werden. Informationen für Gründer & Selbstständige werden gesammelt & geteilt, z.B. vom heimathafen Wiesbaden; Unternehmen stellen ihre Produktion um, um Krankenhäuser mit Desinfektionsmittel zu versorgen und eine ältere Nachbarin von mir bricht in Tränen aus, als ich ihr anbiete für sie einzukaufen. Eigentlich ja selbstverständlich, aber irgendwie scheint diese Solidarität heute ein anderes Gewicht zu haben.
Es geht, aber eigentlich ist es noch viel mehr als das. Das Klima atmet auf, wir atmen auf; der Spaziergang an der frischen Frühlingsluft ist plötzlich das Highlight der Woche, das eigene Gemüsebeet wird zum nächsten Projekt, die Telefonate mit den Liebsten werden nicht mehr nebenbei geführt. Von der AFD hört man plötzlich nichts mehr, die Lösungen für die Zukunft finden wir anderswo – bei uns selbst – und im Miteinander.
Ich durfte letzte Woche noch einen letzten tollen Job für den DG Verlag machen, mit lauter lieben Menschen (neben meinem wundervollen Team aus Barbara von ichmoi.me & Astrid Roussel auch mit der lieben Jennie, ihrem Mann & Sohn). Und dieser Tag und die Bilder, die entstanden sind zeigen genau das, worum es eigentlich geht: Gemeinschaft, Dankbarkeit & Liebe
Matthias Horx hat übrigens eine wunderbare Zukunftsvision entworfen, werft unbedingt mal einen Blick rein!